Montag, 29. November 2010

Projekt StadtNatur
Mit einer Projektgruppe Stadtnatur organisiert die Isebek-Initiative derzeit den demokratischen Widerstand gegen die seit Jahren andauernde Zerstörung der natürlichen Vegetation und die damit einhergehende Auslöschung zahlreicher Pflanzen- und Tierarten in Hamburg. Sie wendet sich damit auch gegen die zunehmende ökologische Entwertung des öffentlichen Raums in Hamburg, - zum Schaden der Gesundheit und Lebensqualität der Bürger.
Hamburg treibt Raubbau mit seiner Natur. Der Verbrauch von Grün- und Freiflächen in Hamburg hat sich im letzten Jahrzehnt verdoppelt. Jährlich wird im Mittel die zweifache Fläche der Außenalster bebaut und versiegelt. In jedem Jahr verliert Hamburg mehrere tausend Bäume, die ersatzlos gefällt werden.
Seitdem die Schill-CDU-FDP-Koalition 2001 beschloss, in Hamburg "das wuchernde Grün zügig zu beseitigen", sind große Teile der natürlichen Sträucher und Kräuter in Hamburg systematisch ausgeräumt worden. Diese Politik der Naturzerstörung wurde seit 2008 unter GAL-Beteiligung fortgesetzt, so bei den monströsen Abholzungen und Biotopzerstörungen in Wilhelmsburg. "Ein-Euro-Jobber" werden weiterhin unter Androhung von Sanktionen dazu angehalten, heimische Wildkräuter und -sträucher auf öffentlichen Grünflächen zu beseitigen, darunter auch geschützte Arten.
Dabei sind 14 % der Hamburger Pflanzenarten bereits ausgestorben. Mehr als die Hälfte der verbliebenen Arten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Mit jeder vernichteten Pflanzenart verlieren etwa zehn wirbellose Tierarten ihre Lebensgrundlage. Viele stadtbewohnende Wirbeltiere, wie Vögel und Fledermäuse, werden so ihrer Nahrungsquelle und ihres Lebensraums beraubt. Bei anhaltender Klimaerwärmung droht eine Stadt mit immer weniger Grün zur tödlichen Hitzefalle zu werden. Gesundheit und Lebensqualität der Menschen stehen auf dem Spiel.
Bei einer Podiumsdiskussion mit dem Titel "Stadtnatur willkommen!" am 23. November 2010, an der führende Fachexperten aller Bereiche der Hamburger Stadtnaturforschung teilnahmen, vereinbarten zahlreiche Anwesende, eine "Projektgruppe Stadtnatur" ins Leben zu rufen, die dazu beitragen soll, einen Politikwechsel im Umgang mit der Natur in Hamburg herbeizuführen. Angesichts der massiven Irreführung der Öffentlichkeit durch Marketing-Kampagnen wie "Umwelthauptstadt / Green Capital Hamburg" soll die Projektgruppe die Öffentlichkeit über das wahre Ausmaß der Naturzerstörungen in Hamburg informieren und Strategien dafür entwickeln, wie der massive Natur- und Flächenverbrauch mit demokratischen Mittel gestoppt werden kann. Dazu wird sich die Gruppe auch gezielt in den bevorstehenden Bürgerschaftswahlkampf einmischen.
Die Projektgruppe Stadtnatur trifft sich erstmals am 8. Dezember 2010 um 19 Uhr im Bürgertreff Altona-Nord, Gefionstraße 3, 22769 Hamburg. Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Isebek-Initiative www.isebek-initiative.de.
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Bei Rückfragen: Dr. Harald Duchrow, Tel. 040 43188368, isebek@arcor.de 
www.isebek-initiative.de

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